1955-1957

Die über einen Zeitraum von mehr als 15 Jahren ausgeübte außerordentlich erfolgreiche Jugendarbeit im SSV Weyerbusch durch den unvergessenen Jugendleiter Fritz Mischke und die hiermit verbundenen schönen Erfolge lassen es gerechtfertigt erscheinen, der Jugend in diesem Bericht einen etwas größeren Raum zu schenken. Wie bereits in dem Bericht über die Radtour 1954 angedeutet, wurden in den folgenden Jahren jeweils eine größere Radwanderung unter der Leitung von Fritz Mischke durchgeführt.

- Im Jahre 1955: Laacher See.

- Im Jahre 1956: Holland.

- Im Jahre 1957: Schweiz.

Nachstehend soll versucht werden Erlebnisse und Stimmungen auf diesen Fahrten zu schildern.

Radtour zum Laacher See:

Sie wurde durchgeführt in der Zeit vom 13.081955 bis 16.08.1955. Es nahmen folgende Jugendliche an der Fahrt teil: Hundhausen Manfred, Klein Alfred, Kohl Elmar, Müller Ulli, Pröwe Berni, Schambil Jürgen und Schmidt Lothar. Gestartet wurde am Samstag dem 13.08.1955, 6,00 Uhr ab dem Vereinslokal, Gasthof zur Post. Bei herrlichem Wetter ging es über Kircheib und den Linzer Höhen Richtung Linz am Rhein. In Kahlenborn wurde während einer kurzen Rast ein Basaltsteinbruch besichtigt Von Linz ging es mit einem Rheindampfer bis Andernach. Die Stimmung war, wie es sich auf einem Rheinschiff gehört, prächtig.

 

Linkes Bild, Auf dem Rhein. Bild fehlt leider noch!


Von links nach rechts:

Lothar Schmidt, Elmar Kohl, Fritz Mischke, Ulli Müller, Berni Pröwe, Manfred Hundhausen.
 

Rechtes Bild, Laacher See. Bild fehlt leider noch!


Von links nach rechts:

Lothar Schmidt, Berni Pröwe, Ulli Müller, Fritz Mischke, Manfred Hundhausen, Elmar Kohl, Alfred Klein.

Nach einer Besichtigung der Stadt Andernach wurde die schwierigste Strecke der Tour Richtung Laacher See in Angriff genommen. Ohne Vorkommnisse und wohlbehalten erreichte die Gruppe um 19,00 Uhr das Tagesziel, die Jugendherberge am Laacher See. Nach dem Abendessen und einem kurzen Rundgang ging es um 21,00 Uhr zu Bett, um am nächsten Tag ausgeschlafen und gut für neue Aufgaben gerüstet zu sein. Am frühen nächsten Morgen begann das Programm nach dem Frühstück bereits um 8,00 Uhr. Mit den Fahrräder ging es zum See, es wurde der Tierpark besucht und anschließend eine Bootsfahrt auf dem See unternommen. Dann aber folgte der Aufbruch, da noch Brodenbach an der Mosel als nächstes Ziel angesteuert werden mußte. Der Weg führte durch die Eifel Richtung Mayen. Da sich bei den Jugendlichen der Hunger meldete, sollte an einer Lagerstelle eine Erbsensuppe mit Würstchen zubereitet werden. Alle Zutaten hierfür waren mitgenommen worden, bis auf die notwendigen Kartoffel, die man zukaufen wollte. Diese Rechnung ging jedoch nicht auf, denn es wurde kein entsprechendes Geschäft gefunden. Was blieb da anders übrig als in der kartoffelreichen Gegend einem Kartoffelfeld „einen Besuch abzustatten.“ Als das erfolgreich geschehen war, konnte mit vereinten Kräften wie vorgesehen eine leckere Mahlzeit zubereitet werden. Nach einem fröhlichen Mittagessen wurde gemeinschaftlich an einem nahen Bach das Geschirr abgewaschen und es ging weiter Richtung Mosel. Auf der Weiterfahrt nach Münstermaifeld mußten dann noch einige kleine Schwierigkeiten gemeistert werden. Ulli Müller hatte Pech, daß ihm der Dynamo in die Speichen geriet und einen sogenannten „Speichensalat“ anrichtete. Alfred Klein wurde von Elmar Kohl von hinten angefahren. Aber alles das bedeutete für die Jungs kein unüberwindbares Hindernis. Unter der Obhut des Jugendleiters wurden die Schäden repariert und es ging fröhlich weiter bis Hatzenport an der Mosel. Hier wurde übergesetzt und nach wenigen Kilometern die Jugendherberge in Brodenbach wohlbehalten erreicht. Nach der Eiweisung auf die Zimmer und der Reinigung vom Reisestaub wurde vor dem Abendessen schnell noch ein Rundgang im Ort vorgenommen.
 

In der Eifel. Bild fehlt leider noch!


Von links nach rechts:

Ulli Müller, Elmar Kohl, Fritz Mischke, Berni Pröwe, Manfred Hundhausen, Alfred Klein, Lothar Schmidt.

Am nächsten Morgen wurden noch einige Sehenswürdigkeiten des Ortes besucht, dann ging es weiter Mosel abwärts Richtung Koblenz, wo auf der Festung Ehrenbreitstein die letzte Nacht verbracht werden sollte. Auf dieser Strecke schlug das bis dahin schöne Wetter um. Es gab mehrere Gewitter, so daß die Zubereitung des Mittagessen im Freien, so wie am Vortag nicht stattfinden konnte. Als Ersatz hierfür wurde in Dieblich an der Mosel Kaffee getrunken. Aber auch der unverhoffte Wetterumschwung konnte die gute Stimmung der Gemeinschaft nicht stören. Mit Gesang wurde am frühen Nachmittag Koblenz und alsbald auch Ehrenbreitstein erreicht. Hier auf der Höhe der Festung wurden die Strapazen des Tages mit einem herrlichen Rundblick über das Mosel- und Rheintal belohnt.
 

Jugendherberge Brodenbach. Bild fehlt leider noch!


Von links nach rechts:

Lothar Schmidt, Ulli Müller, Fritz Mischke, Berni Pröwe, Elmar Kohl, Alfred Klein, Manfred Hundhausen.

Anmerkung: Auf allen Bildern fehlt Jürgen Schambil, da er der Fotograf war.

Ein besonderes Erlebnis bedeutete für die Jugendlichen die abendliche Beleuchtung der Festung, und der Blick über das hell erleuchtete Koblenz. Am nächsten Morgen gab es wieder wie an den vorausgegangenen Tagen Waschen, Packen, Kaffeetrinken , die Räder startklar machen und die Reiseroute für den festlegen. Als Route wurde festgelegt: Koblenz, Vallendar, Bendorf, Heimbach, Rengsdorf, Horhausen, Weyerbusch. Durch ein Versehen fuhr die Gruppe aber hinter Vallendar in das Sayntal. Hier entdeckte man ein herrlich gelegenes Freibad. Der Jugendleiter konnte es nicht verhindern, daß die Jungs hier ein kurzes Bad nahmen. Dann allerdings ging es auf der vorgesehenen Route Richtung Heimat. Nach einer kurzen Rast in Willroth wurde Weyerbusch am frühen Nachmittag erreicht. Man trennte sich froh gelaunt am Gasthaus zum Weißen Rößl (heute Weyerhof). Noch lange wurde in Spielersitzungen über diese schöne und sehr gut gelungene Fahrt gesprochen. Es wurde allenthalben der Wunsch laut, auch im nächsten Jahr wieder eine Radtour, wenn möglich acht Tage, durchzuführen. Der Jugendleiter Fritz Mischke vermerkte in seiner Aufzeichnung hierzu: „ Was von mir aus, wenn ich gesund und munter bleibe, im Interesse der Jugendsache jetzt schon genehmigt ist.“ Derartige Ausflüge kosteten natürlich Geld. In einer Zeit in der das Geld noch knapp war und die Eltern nicht alle Wünsche ihrer heranwachsenden Jugendlichen erfüllen konnten, bereiteten es dem Jugendleiter und dem Verein oftmals große Sorgen, derartige Ausflüge unter Bedingungen durchzuführen, die sowohl für den Verein als auch für die Jugendlichen bzw. deren Eltern akzeptabel waren. Für die Problembewältigung scheute der Jugendleiter keine Mühe. Im Vereinslokal war ständig eine Spardose in Form eines Fußballes für die Jugendabteilung aufgestellt. Der Jugendleiter war sich nicht zu schade, bei passenden Gelegenheiten mit dieser Spardose im Lokal rund zu gehen und um Spendengelder zu bitten. Bei größeren Heimspielen gingen Jugendliche mit der Sammelbüchse am Sportplatz rund, um auch hier die Jugendkasse aufzufüllen. Es ist bemerkenswert, daß in diesen Jahren zu Aufbesserung der Jugendkasse eine Theatergruppe aus Jugendlichen gegründet wurde. Dieser Gruppe gehörten u.a. an: Renate John (heute Ramseger), Karin Hasselbach (heute Abel), Erwin Müller, Jürgen Schambil, Gerd Weller. Aufgeführt wurden Theaterstücke in erster Linie für die ländliche Bevölkerung. U. a. wurde „inszeniert“ Im Krug zum grünen Kranze. Gespielt wurde im Saale des Vereinslokals, Gasthof zur Post, aber auch in Nachbarorten wie im Saale Salterberg in Fiersbach. Heute noch wird von den damaligen Teilnehmerinnen und Teilnehmern begeistert vom Erfolg berichtet.
 

Im Saale Salterberg in Fiersbach. Bild fehlt leider noch!


Von links nach rechts:

Jürgen Schambil, Gerd Weller, Renate John (Ramseger), Erwin Müller.

Das vorstehende Bild entstand während einer Aufführung im Saale Salterberg in Fiersbach.

Alle diese Tätigkeiten zeugen von einem guten Geist und einer ausgesprochenen Kameradschaft in der Jugendabteilung.

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